Ein fürchterliches Ende fanden zwei Hirsche am 28. September im Revier Oberau bei Garmisch-Partenkirchen. Bei ihrem Brunftkampf gerieten sie in einen äußerst stabilen Drahtzaun, der dort eine derzeit ungenutzte Wiese umgibt. Auf rund 100 Meter Länge löste sich der Draht von den Pfosten und wickelte sich immer stärker um die Köpfe und Hälse der Tiere. Ein Nachbar, der in weniger als 50 Metern Entfernung lebt, bemerkte ab 4 Uhr in der Frühe, dass sich die normalen Brunftschreie der Hirsche ins Klägliche veränderten.
Er konnte allerdings nichts erkennen, da die erstickenden Stücke mittlerweile am Boden in einer Senke lagen. Im ersten Morgenlicht informierte er dann den zuständigen Jäger. Der konnte die beiden Rivalen nur noch von ihrem Leid erlösen.
„Bei beiden Hirschen hatte sich der 4 Millimeter dicke Draht durch den Äser gezogen, einem war der Kiefer abgebrochen“, schildert dieser. „Mit jeder Bewegung haben sie sich gegenseitig die Luft abgewürgt.“ Jäger appellieren immer wieder an Landwirte, ungenutzte Zäune aus Feld und Wald zu entfernen. Denn wenn diese keine Bestimmung mehr erfüllen, gelten sie als Abfall und dürfen qua Gesetz nicht einfach in der Landschaft herumliegen.
Dass Zäune für Tiere zu Todesfallen werden, ist kein Einzelfall – vom Hirsch bis zur Kröte. Der Verein Wildes Bayern e. V. führt eine entsprechende Kampagne „Todesfalle Zaun“ durch. Sie ist zu finden unter www.wildes-bayern.de
Bildquelle: (c)B. Fleischhacker, B.Fleischhacker_Hirsche_in_Weidenzaun_1, B.Fleischhacker_Hirsche_in_Weidenzaun_3
Es ist zum Heulen.