Am 11. Mai fand in Neumünster in Schleswig-Holstein das 1. Zukunftsforum Rotwild statt. 150 Gäste tauschten sich aus zu Fragen rund um Rotwildmanagement, Genfluss oder Monitoring. Dabei haben der Jagdverband von Schleswig-Holstein (LJV) sowie der Deutsche Jagdverband (DJV) eine Resolution mit Forderungen nach einem landesweiten Rotwildwegeplan veröffentlicht. Ziel ist eine dauerhaft genetisch überlebensfähige Population des Rothirsches. Hier ein Auszug aus der entsprechenden Pressemitteilung:
Der vom LJV entwickelte Rotwildwegeplan soll in der Regionalplanung und Raumordnung verankert werden. Im Rahmen des Managements soll das Land Schleswig-Holstein Rotwildkorridore einrichten und dauerhaft sichern. Querungshilfen bei Neubauprojekten sollen priorisiert und innovative Konzepte dafür umgesetzt werden. Die Jagdverbände fordern, die genetische Situation des Rothirschs sowie den Zustand von Wanderkorridoren und Trittsteinbiotopen regelmäßig zu bewerten. Hierzu sind Monitoringprogramme und Forschungsprojekte notwendig. Eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit soll aufklären und die Akzeptanz verstärken. Eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteuren, insbesondere zwischen Landwirten, Waldbesitzern, Jägern und anderen Naturschutzverbänden, ist ein weiteres Ziel.
LJV und DJV fordern die Abschaffung der noch in sechs Bundesländern bestehenden behördlich angeordneten rotwildfreien Gebiete, da sie den Genfluss massiv behindern. (Also auch in Bayern!) Die Wildökologische Raumplanung (WÖRP) soll künftig Grundlage sein für ein einheitliches und ökologisch sinnvolles Rotwildmanagement. Ziel muss ein länderübergreifender Biotopverbund sein, um Rothirschwanderwege dauerhaft zu sichern. Die beiden Verbände begrüßen, dass bis 2026 Bundesmittel für den Bau von bis zu 10 Querungshilfen über das Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) zur Verfügung stehen. Der Bedarf ist allerdings deutlich höher, da es bereits zu genetischer Degeneration und Inzucht bei Wildtieren kommt. Die Verbände fordern deshalb zehn Querungshilfen wie Grünbrücken jährlich. Das Bundesprogramm Wiedervernetzung muss künftig mit einem eigenen Haushaltstitel untersetzt werden.
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Fotos und Zitate von der Veranstaltung findet Ihr in unserer Bildergalerie, netterweise zusammengestellt von unserem Mitglied Toni Zembsch, lieben Dank dafür!
Bildquelle: (c)Zukunftsforum Rotwild - Landesjagdverband Schleswig-Holstein, (c)Dieter Streitmaier