Die Bekämpfung der Seuche Afrikanische Schweinepest in Sachsen scheint sich mehr und mehr zu verselbständigen. Dazu gehört auch, dass die selbe Ministerin, die noch vor wenigen Monaten darüber sprach, dass man bei der ASP-Bekämpfung zwischen Hausschweinen und Wildschweinen differenzieren müsse, weil letztere nicht zur Ausbreitung beitrügen, jetzt ein Konzept zur „Tilgung“ eben dieser Wildart vorgelegt hat. Und niemand scheint sich an diesem abnormen Begriff zu stören. Einzig die Jägerschaft ging auf die Barrikaden, weil sie sich nicht eingebunden sah und in dem Konzept zu geringe zeitliche Handlungsräume fand.
Doch wer das Konzept liest, dem dreht sich der Magen um: Binnen acht Wochen soll der Schwarzwildbestand in ausgewiesenen Schutzkorridoren „auf einen Wert nahe Null“ reduziert werden – auch und vor allem mit Saufängen. Die Jagdausübungsberechtigten erhalten in diesen Schutzkorridoren eine Aufwandsentschädigung von 300 Euro je erlegtem Tier. „Wurde die Zahl der Wildschweine noch nicht ausreichend reduziert, tritt Stufe II in Kraft. Demnach kann die Entnahme durch Dritte angeordnet und mit einer drohnengestützten Entnahme vollzogen werden. Diese operativen Einsätze werden in zwei bis fünf Tagen pro Revier stattfinden“, so der Plan des Ministeriums. In Stufe III werden die leergeschossenen Reviere dann wildschweinfrei gehalten – natürlich für eine flächenbezogene Aufwandsentschädigung.
Da fragen wir uns, wann wieder zu Methoden wie Giftköder und Begasung aus der Luft gegriffen wird. Wir halten inzwischen nichts mehr für unmöglich!
Hier die Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
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Und dann blöd rumflennen, wenn Wolf und Luchs an ihre Weidetiere gehen. Nicht nur in Bayern, auch in Sachsen sind die meisten Politiker nur noch kriechende Diener der Agrarlobby. Für ein paar bäuerliche Wählerstimmen würden die wohl sogar ihre eigene Großmutter verkaufen. Übel auch und zudem ein Armutszeugnis, dass beim rigorosen Vernichten der Wildschweinpopulation etliche Jäger mitmachen. Aber in der Öffentlichkeit behaupten, sie seien die Naturschützer und Heger des Wildes. Viele Jäger zu feige Bauern, die Kitze vermähen, anzuzeigen und nachweislich wildernde Hunde zu erschießen, aber beim Abschlachten wehr- und schuldloser Wildschweine, selbst der Jüngsten, in tierschutzwidrigen Saufängen, da kennen viele Jäger, keine Skrupel. Ein weiterer Beweis, dass nicht der Wolf die Bestie ist, sondern der Mensch.