Hier kommt eine wunderbare Geschichte, untermalt mit spektakulären Fotos und Videos (auf der Seite unbedingt bis unten scrollen!): Forscher im Mittleren Westen der USA haben entdeckt, dass sich Dachse und Koyoten manchmal für die Jagd zusammenschließen. Das tun sie zum Beispiel, wenn es um Präriehunde als Beutetiere geht. Die leben unterirdisch, also ist der Dachs mit seinen Fähigkeiten zu graben im Vorteil. Er schlieft in den Bau ein und verspeist unten, was er kriegen kann.
Doch der Koyote hat offenbar begriffen, dass hin und wieder ein Präriehund die Flucht aus dem Bau antritt – und er dann quasi nur noch die Schnauze aufmachen muss. Ist der Nutzen dieser Kooperation also ziemlich einseitig auf der Seite des oberirdischen Schmiere-Stehers? Eine Studie aus Wyoming von 1992 hat ergeben, dass die gemeinsame Jagd mit einem Dachs dem Koyoten ungefähr ein Drittel mehr Beute einbringt, als wenn er es allein auf Präriehunde probiert.
Die Frage, was der Dachs davon hat, ist noch nicht restlos geklärt. Allerdings konnten die Wissenschaftler feststellen: Der Dachs jagt normalerweise bei Dämmerung und Nacht. Mit dem Koyoten geht er hingegen auch tagsüber auf Beutezug – da muss also was Lohnendes bei rumkommen. Und: Sitzt oben der Koyote, bleibt der Dachs länger unter der Erde als sonst.
Weil die Forscher davon ausgehen, dass der Dachs seine Beute noch im Bau verspeist, könnte eine mögliche Lösung sein, dass die Präriehunde nicht so schnell nach oben abhauen, wenn da ein Koyote hockt. Sie bleiben also vielleicht eher unten und werden folglich leichter Beute des Dachses.
Die „Liebe“ zwischen Dachs und Koyote ist übrigens nicht wirklich vergleichbar mit der von Bonnie & Clyde. Es kommt schonmal vor, dass ein Beutegreifer den anderen beim gemeinsamen Raubzug tötet, wenn der ihm irgendwie nicht zur Nase steht.
Egal wie, die Geschichte ist einfach herrlich zu lesen und anzuschauen. Ort der Handlung sind übrigens Lesesteinhaufen in den Prärielandschaften des Mittleren Westens, die bei weitem nicht nur von Koyote und Dachs geschätzt werden…
Zur Story auf der Seite der Wildlife Society kommt Ihr hier
Bildquelle: Emma Balunek/The Wildlife Society