Seit dem Jahr 1993 findet jedes Jahr am 22. März der “Weltwassertag” statt. Er wurde in der Agenda 21 der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und anschließend von der UN-Generalversammlung in einer Resolution am 22. Dezember 1992 beschlossen. Seit dem Jahr 2003 wird er von UN-Water organisiert.
Der Tag soll uns daran erinnern, sorgsam mit einer der wichtigsten Ressource der Erde umzugehen. Durch die Erderwärmung versiegen viele Quellen und Bäche und mittlerweile trocken rund 60% der Flüsse immer wieder aus, was zu einem dramatischen Artenschwund führt. Dazu kommen die massiven Begradigungen und Bebauungen vieler Fließgewässer.
Die Deutsche Wildtier Stiftung hat dazu eine Pressemitteilung veröffentlicht, die wir nachfolgend im Originalwortlaut veröffentlichen.
Hamburg, 21. März 2022. Morgen ist Weltwassertag. Ein Tag, der uns daran erinnert, sorgsam mit einer der wichtigsten Ressource der Erde umzugehen. Denn sie ist gefährdet: Durch die Erderwärmung versiegen viele Quellen und Bäche. Weltweit trocknen bis zu 60 Prozent der Flüsse immer wieder aus – und begünstigen damit auch einen drastischen Artenschwund. Viele Fließgewässer wurden in der Vergangenheit begradigt oder durch Stauwerke verbaut – das Aus für wandernde Fischarten wie etwa den Lachs. „Den Flüssen ihre natürliche Dynamik wiederzugeben ist ein wichtiger Baustein zum Gewässerschutz“, sagt Dr. Sebastian Brackhane, Bereichsleiter Naturschutz auf Gut Klepelshagen. Hier, auf dem Gut der Deutschen Wildtier Stiftung im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns, schützt die Stiftung die Ressource Wasser, indem sie beispielsweise Gewässer renaturiert und dann sich selbst überlässt.
So konnte mithilfe von Spenden der Goldbach in Klepelshagen wieder in sein ursprüngliches Bachbett geführt werden, nachdem er über Jahrzehnte teilweise in unterirdischen Betonrohren fließen musste. Er ist jetzt wieder ein hochwertiges Fließgewässer für den Fischotter, aber auch für Frösche und Kröten. Durch die natürliche Ufergestaltung wurde neuer Lebensraum für viele Arten geschaffen: Eisvogel und Libellen finden am Bach ein perfektes Biotop. Und auch an anderen Gewässern auf den Flächen der Stiftung ist eine Vielzahl von Arten zu Hause: Rotbauchunken stimmen in den Teichen ihre Gesänge an und über 60 seltene Pflanzenarten wie das Sumpf-Labkraut, die Kuckuckslichtnelke, das Echte Mädesüß und das Fleischfarbene Knabenkraut wachsen auf feuchtnassen Moorböden. Auf den Zuzug einer seltenen Art, die stehende und warme Gewässer braucht, freut sich der Artenschützer ganz besonders: „Künftig soll auch die Sumpfschildkröte ein Heim bei uns finden“, sagt Brackhane. Neben Gewässern mit umgekippten Baumstämmen zum Sonnenbaden trifft die Schildkröte am Rande der Brohmer Berge auf sonnenexponierte, sandige Hänge zur Eiablage.
Auf den Flächen von Gut Klepelshagen haben bereits zweitausend vom Aussterben bedrohte Edelkrebse einen Zufluchtsort gefunden. Auch die ebenfalls vom Aussterben bedrohten Trauerseeschwalben brüten auf einem renaturierten Gewässer, das ihnen reichlich Nahrung wie Larven, Libellen oder kleine Fische bietet. Dass die Wasserqualität hier stimmt und ausreichend Sauerstoff wie auch ein gesunder Nährstoffmix vorhanden ist, bestätigen Brackhane und seinem Team Armleuchteralgen, die sie bei ihren regelmäßigen Begehungen finden. „Diese anspruchsvolle Wasserpflanze weist uns auf nährstoffarme und saubere Gewässer hin“, sagt Brackhane. „Um den Artenschwund in und um Gewässer zu stoppen, muss generell vor allem der Nährstoff- und Pestizideintrag aus der Landwirtschaft stark reduziert werden“, so Brackhane – in der wildtierfreundlichen Bio-Landwirtschaft in Klepelshagen eine Selbstverständlichkeit.
*Die VILSA-BRUNNEN Otto Rodekohr GmbH unterstützt unter anderem die Renaturierungsmaßnahmen der Deutschen Wildtier Stiftung in Klepelshagen.
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung
Bildquelle: (c)be-outdoor.de - Petra Sobinger