Das Tierheim der Tierschutzinitiative Haßberge in Zell hat ein Waschbärgehege eröffnet. Gemäß Bundesnaturschutzgesetz zählt der Waschbär zu den invasiven Neozoen und soll ausgerottet werden. Jäger sind gehalten, jedes Tier ohne Schonzeit zu erlegen. So wurden im Jagdjahr 2020 in den Haßbergen 41 Waschbären geschossen, im vergangenen Jahr schon knapp 60. Auch werden immer mehr Waschbären überfahren.
Oft bleiben dabei auch verwaiste Jungtiere übrig und werden von Privatpersonen aufgenommen. Da sie zwar aufgezogen, aber nicht wieder ausgewildert werden dürfen, sehen sich Tierheime gehäuft mit Anfragen nach ihrer Unterbringung konfrontiert.
Das Tierheim in Zell hat deshalb jetzt in einem Pilotprojekt des Landesverbands Bayern des Deutschen Tierschutzbunds ein Waschbärengehege eröffnet. Es ist 120 Quadratmeter groß, unterteilt in vier Abteilungen mit Spielmöglichkeiten und Wasserläufen. Bis zu zehn Waschbären können hier Unterschlupf finden. Das Gehege soll auch einen pädagogischen Zweck erfüllen, indem hier Kindern erklärt werden kann, was ein Waschbär ist, warum die Art als invasiv bezeichnet wird, und welche Probleme das nach sich zieht. Die Tiere, die hier leben, werden unter anderem natürlich geimpft und kastriert.
Kontakt und Infos zur Waschbären-Unterbringung:
Tierschutzinitiative Haßberge e.V.
Tierheim Haßberge
Zeller Straße 1
97478 Knetzgau
Telefon: 09529 / 9519450
info@tierschutzinitiative-hassberge.de
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