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Freitag, 18. August 2023

18. August 2023, 16:57    Webmaster

Wissenschaftler verfolgen Schicksal der Fledermäuse im Ukraine-Krieg


Es ist absolut schlimm und tragisch und macht doch irgendwie Hoffnung: Mitten im Ukraine-Krieg gibt es Menschen, die versuchen, sich um das Wohl der Wildtiere in zerstörten Regionen zu kümmern. In der Stadt Charkiw, von der wir in den Nachrichten immer wieder hören, folgen WissenschaftlerInnen des ukrainischen Fledermaus-Rehabilitationszentrums den Spuren des Großen Abendseglers.

Die Zahl der Fledermäuse in Charkiw war im Jahr 2022 außergewöhnlich hoch. Die Wissenschaftler vermuten, dass sie sich hier vielleicht “sammelten”, nachdem an vielen anderen Stellen die nächtliche Beleuchtung zerstört worden war und sie hier leichter Insekten fangen konnten. Leider wird die Stadt jedoch zur Falle. Von Menschen offen gelassene und/oder durch Druckwellen zerbrochene Fenster stellen eine erhebliche Gefahr für wandernde Fledermäuse dar. Vor allem defekte Fensterrahmen sind sehr gefährlich für Fledermäuse. Einige der Fenster in der Stadt sind mit alter Doppelverglasung versehen – zwei Rahmen mit einem Zwischenraum – und die Fledermäuse bleiben in der Mitte gefangen. Dieses Problem ist in Charkiw seit den 1960er Jahren bekannt, und der Krieg verschärft es, indem es immer mehr von Menschen geschaffene Fallen für Fledermäuse gibt.

Vor dem Krieg retteten die Tierschützer während der herbstlichen Fledermauswanderung bis zu 500 Fledermäuse aus solchen Fenstern. Infolge des Krieges war die Zahl der in teilweise beschädigten Gebäuden und/oder verlassenen Wohnungen gefangenen Fledermäuse dreimal so hoch wie in den Vorjahren. Fast alle der gefangenen Fledermäuse waren Abendsegler. Das Team berichtet, dass es 2.836 große Abendsegler entdeckte, die in durch Beschuss beschädigten Gebäuden gefangen waren, und dass etwa 30 Prozent von ihnen bei der Entdeckung bereits tot waren. Der große Abendsegler fliegt in Gruppen, die sich in Städtischen Strukturen verirren können. Die Größe der eingeschlossenen Fledermausgruppen war eindeutig höher als in den Vorjahren, vor allem in den durch den Krieg am stärksten beschädigten Stadtteilen. Allein in den ersten Wochen des Krieges (Februar – März 2022) wurde fast die Hälfte der Gebäude, die als Winterquartiere der großen Abendsegler bekannt sind, durch russischen Beschuss teilweise (31,4 %) oder vollständig (13,7 %) beschädigt, was zur direkten Tötung Tausender von Fledermäusen geführt haben könnte.

Angesichts der Zerstörung und des Leids der Menschen in der Ukraine ist es unfassbar, dass die Fledermausschützer dennoch sagen:
„Der Krieg hat unser Leben und das der Fledermäuse vor viele neue Herausforderungen gestellt, aber wir lassen uns nicht von unserer Mission abbringen, die Wildtiere zu schützen und den aktuellen Kontext zu nutzen, um so viel wie möglich über unsere Lieblingstiere zu lernen.”

Zum vollständigen Beitrag bei idw-online.de kommt Ihr über diesen Link…

 

Bildquelle: (c)Anzhela But - Beitrag idw-online




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