Die Sumpfohreule ist bundesweit vom Aussterben bedroht und wird in ganz Europa immer seltener. Eins der letzten Brutvorkommen der bodenbrütenden Art existiert auf den Ostfriesischen Inseln bei uns in Deutschland. Forscher haben jetzt untersucht, welche Lebensraumansprüche die Sumpfohreule hat, um sie vielleicht auf diesem Weg fördern zu können. Darüber berichtet die Zeitschrift Naturschutz und Landschaftsplanung.
Dabei stellte sich heraus, dass die Art offenbar zwischen zwei völlig verschiedenen Entwicklungen, die ihr beide schaden, aufgerieben wird. Die eine ist die Zunahme der intensiven Landwirtschaft auf produktiven Standorten. Die andere ist die Aufgabe der Nutzung auf weniger ertragreichen Böden.
Beides raubt der Sumpfohreule Lebensraum, denn sie braucht Brachflächen, die aber nicht einfach zuwachsen dürfen. Bebaute Gebiete, touristisch intensiver genutzte Lebensräume und Gehölzstrukturen meidet sie.
Für den Nestbau sind ihre Ansprüche schon ziemlich speziell: Am Nest braucht sie einerseits höhere Vegetation zum Verstecken vor Beutegreifern, wie zum Beispiel dem Fuchs, wo vor allem in der Krautschicht eine gute Deckung besteht, und Streu.
Im weiteren Umfeld des Nests ist es hingegen besser, wenn die Vegetation lückiger und kürzer ist, damit die Jungvögel sich ausbreiten können, sie müssen aber immer noch gute Deckung durch die Krautschicht haben.
Kurzrasenflächen mit Streuauflage im weiteren Umfeld sind dann sozusagen der Supermarkt um die Ecke – sie sind attraktive Wühlmauslebensräume und bieten den Eulen damit ein gutes Nahrungsangebot.
Die Studie unterstreicht die herausragende Bedeutung von großflächigen, heterogenen Offenlandlebensräumen mit geringer menschlicher Störung und mehrjährigen Brachen, heißt es in der Studie. Aber wo findet man die in unserer intensiv genutzten und von zahllosen Menschenfüßen, Fahrradreifen, Hundepfoten und Pferdehufen betretenen Landschaft noch?
Mehr zu der Studie und einen Link zum Original findet Ihr hier
Mehrjährige Brachflächen – bevorzugte Bruthabitate der Sumpfohreule –
Auch im Donaumoos südlich Neuburg konnte auf einer mehrjährigen Brache einige Jahre die Sumpfohreule bestätigt werden.
Es muss nicht immer alles geschlegelt, gemäht oder halt „sauber g’richt'“ sein …
Mut zur Wildnis auch im Niedermoorgrünland!!