Der Verein Naturnahe Weidelandschaften bietet über den Sommer verteilt mehrere Exkursionen zu regional typischen Weidelandschaften an. Eine davon organisiert die Wildes Bayern-Vorsitzende, Biologin Dr. Christine Miller, am 12. Juli 2025 ab 10 Uhr. Wer Lust hat, mitzukommen, findet unten eine Anmeldemöglichkeit. Es geht zu Weidelandschaften am oberbayerischen Alpenrand.
Exkursionsort 1: Waldweide Weißachauen bei Kreuth am Tegernsee
(Beweidung mit Jungvieh und Pferden; Projekt der UNB Landkreis Miesbach)
Die Weißachau ist eines der ältesten Schutzgebiete im Landkreis Miesbach. Entlang der Weißach nutzen mehrere Weidegenossenschaften die ehemaligen Auwälder als Sommerweide. Dadurch wurden weitflächige, artenreiche Magerrasen Komplexe erhalten. Veränderungen im Wasserhaushalt (sinkender Grundwasserspiegel) und Folgen der Klimaerwärmung führen zu Veränderungen des Lebensraums und ggf. Verlust von Arten. Das Landratsamt unterstützt die Erhaltung der Weidefläche mit verschiedenen Maßnahmen.
Im Naturschutzgebiet Ammergauer Alpen (FFH/SPA Gebiet) liegen die Schuttfächer des Friedergries, mit 80 ha einer der größten in Umlagerung befindlichen Schwemmflächen der nördlichen Kalkalpen. Von besonderer Bedeutung ist das Gebiet für Pflanzengesellschaften, die am Beginn der Sukzessionsentwicklung stehen. Insgesamt 400 Rote Liste-Arten wurden hier nachgewiesen. Das Gebiet wird seit Jahrhunderten großräumig extensiv beweidet, wobei die Weideeinheiten, in denen sich die Tiere frei bewegen können, jeweils mehrere hundert Hektar groß sind. 2021 wurde das Gebiet in die Flächenkulisse der „Naturwaldgebiete“ aufgenommen. Damit steht zu befürchten, dass der Einfluss von Herbivoren (Rinder und Wildwiederkäuer) ausgeschlossen werden soll und eine „natürliche Sukzession“, das heißt Bewaldung, befördert werden soll.
Beginn 10 Uhr, Ende später Nachmittag, ggf. danach noch „Weidehock“
Ankündigungsplakat Exkursion 12. Juli 2025
Bildquelle: Dr. Christine Miller, Wildes Bayern