Blaue Frösche gibt es nicht nur in den Tropen, sondern auch bei uns: Die Männchen des Moorfroschs färben sich während der Paarungszeit jetzt im März und April tatsächlich blau. Wegen dieser Besonderheit, und weil vielerorts seine Bestände stark zurückgehen, hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde ihn zum Lurch des Jahres 2025 gekürt. Das Landesamt für Umwelt macht mit seiner Art des Monats März ebenfalls auf den Moorfrosch aufmerksam.
Bei uns kommt die Art in allen Bundesländern vor, mit Ausnahme des Saarlandes und mit größter Dichte im Osten Deutschlands. In Bayern ist sie vor allem in Ostbayern beheimatet. Moorfrösche benötigen einen Lebensraum mit hohem Grundwasserstand, z. B. Niedermoore, Auwälder und Feuchtwiesen. Ihre Laichgewässer sollten sonnig, möglichst fischfrei und schwach bis mäßig sauer sein. Dort rufen die Moorfroschmännchen tags- und nachtsüber, wobei das Rufen eher dem Blubbern einer Flasche unter Wasser ähnelt.
Ihre außergewöhnliche Farbe tragen die Moorfrosch-Männchen nur während der Paarungszeit im Frühjahr, wenn sich in ihnen Lymphflüssigkeit ansammelt. Dadurch erscheinen sie „schwabbelig“ und sind häufig leuchtend blau gefärbt. Prinzipiell ist der Moorfrosch eher gelblich, über rotbraun bis hin zu rosafarben, oftmals in Kombination mit unterschiedlich großen braunen Flecken und einem hellen Streifen auf der Rückenmitte. Dieser Streifen, das kleine Trommelfell, der relativ große Fersenhöcker und auch die spitz zulaufenden Schnauze sind zur Unterscheidung der kleinsten Braunfroschart von den beiden anderen, dem Springfrosch und dem Grasfrosch hilfreich.
Weil viele Hoch- und Niedermoore sind entwässert wurden und Gewässer, Vegetation und Böden durch Eutrophierung und Monokulturen stark verändert sind, leidet der Moorfrosch unter Lebensraumverlust. Auch der Klimawandel führt zu einem frühzeitigen Austrocknen seiner Laichgewässer. Die Rote Liste führt den Moorfrosch in Bayern mit dem Status „vom Aussterben bedroht“, und die Art ist durch den Anhang IV der FFH-Richtlinie in Europa „streng geschützt“.
Um den Moorfrosch zu schützen, müssen seine Lebensräume erhalten beziehungsweise wiederhergestellt werden. Maßnahmen sind die Anhebung des Grundwasserspiegels, die Renaturierung von Mooren und eine extensive Teichwirtschaft.
Mit einem Klick auf das folgende Bild kommt Ihr zum Moorfrosch-Porträt der Gesellschaft für Herpetologie:
Bildquelle: Super-M auf Pixabay, Dt. Gesellschaft für Herpetologie