Gebüsch-Säume an Wald- und Feldrändern schützen Tierarten und wirken sich positiv auf die Biodiversität aus. Das berichtet ein Forschungsteam der Uni Würzburg, das 45 solcher Säume in Bayern auf ihre Artenvielfalt untersucht hat. Gebüsch-Säume sind die Übergangszonen zwischen Wald und offener Landschaft und dienen diversen Tierarten als Lebens- und Rückzugsraum.
Das Forschungsteam hat in der ersten umfassenden Studie ihrer Art die betroffenen Tier- und Pflanzenarten untersucht. Die Forschenden haben gezeigt, dass es ein Mosaik aus offenen und halboffenen Gebüsch-Säumen braucht, um die Biodiversität zu maximieren. Unterscheiden lassen sich diese Saumarten daran, wie deckend und dicht das Strauchwerk bewachsen ist.
Die Forscher interessierten sie sich bei ihren Untersuchungen vor allem für krautige Pflanzen, Heuschrecken, Wanzen, Laufkäfer und Spinnen.
Die wichtigsten Einflüsse auf die Diversität sind die Qualität des Lebensraums sowie der Deckungsgrad der Sträucher. Offene Säume mit hoher Qualität erwiesen sich als am artenreichsten, das heißt, hier kamen die meisten Arten an krautigen Pflanzen, Heuschrecken und Wanzen vor. In diesen Habitaten fanden sich auch eine große Anzahl an unterschiedlichen Spinnenarten, während der Artenreichtum an Laufkäfern am höchsten in halboffenen Säumen von geringerer Qualität des Lebensraums war.
Der Appell der Wissenschaftler steht fest: Wir brauchen ein Saum-Management auf Landschaftsebene. Es sollten sowohl offene als auch halb-offene Säume gefördert werden, um die Diversität zu maximieren. Biodiversität gewährleiste für den Menschen unabdingbare Ökosystemdienstleistungen wie die Bestäubung von Nutzpflanzen oder ökologische Schädlingskontrolle.
Die original Veröffentlichung zur Studie in englischer Sprache findet Ihr hier
Bildquelle: Fabian Bötzl, Universität Würzburg