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Montag, 06. Oktober 2025

Scrollicon
Eine Gruppe Menschen, teils mit Blumensträußen in der Hand, posiert vor einer Logowand des Deutschen Umweltpreises
06. Oktober 2025, 09:25    office@wildes-bayern.de

Wählen Sie mit: Deutscher Engagementpreis


Seit über 15 Jahren würdigt der Deutsche Engagementpreis herausragendes freiwilliges Engagement in Deutschland. Dabei werden engagierte Menschen, Initiativen und Projekte von Ausrichtern anderer Wettbewerbe nominiert. Eine Fachjury wählt die Preisträger:innen in verschiedenen Kategorien, doch jetzt im Herbst ist die Öffentlichkeit am Zuge: Sie können noch bis 26. Oktober die Preisträger für den Publikumspreis mit wählen!

Wir stellen Ihnen hier die Projekte für den Engagementpreis vor, die mit Wildtieren und Natur zu tun haben und zudem in Bayern ansässig sind. Alles darüber hinaus würde unseren Rahmen sprengen, immerhin sind 390 Projekte in der Auswahl. Wer sich selbst aber ein umfassenderes Bild machen möchte, kann das hier beim Deutschen Engagementpreis tun.

 

Für Insektenschutz: Stefanie Kneidl

Laufen/Salzach

Jeden Tag fand die Gymnasiastin Stefanie Kneidl, dass der Pausenhof ihrer Schule mit seinem grauen Pflaster und den kleinen Flecken Gras ebenso langweilig wie trist ist. Auch bemerkte sie, wie wenig in der Umgebung blüht, wodurch fast keine Schmetterlinge oder andere Insekten mehr anzutreffen sind. Deswegen hat sie 2020 begonnen, spezielle Blühpflanzen einzusetzen sowie Rückzugsorte und Nisthilfen für Insekten zu schaffen. So ist ihr Projekt „Unser Schulgelände wird mit minimalsten Kosten insektenfreundlich!“ entstanden. (…) Sie nutzte viele Gelegenheiten, ihre Arbeit in Form von Vorträgen und Zeitungsartikeln zu publizieren und das Thema, das ihr am Herzen liegt, möglichst Vielen näherzubringen. Das Projekt soll ein Ausgleich sein – dafür, dass wir Menschen viele Lebensräume zerstört haben. Dafür, dass wir mit Insektiziden um uns werfen und nicht darauf achten, was für eine Kettenreaktion wir auslösen. (…) Auch wenn ein Schulgarten vielleicht nur ein kleiner Teil dessen ist, was wir unternehmen müssten, so ist er dennoch ein Anfang und ein Beispiel für andere. Ihr Projekt ist, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, eine Wiedergutmachung.

Insektenschützerin Stefanie Kneidl

 

Gegen Lichtverschmutzung: Hajra Scharifi

Aschaffenburg

Zu viel künstliches Licht führt nicht nur dazu, dass man immer weniger Sterne am Nachthimmel sehen kann, sondern hat auch einen negativen Einfluss auf das Leben von Menschen und Tieren sowie das Wachstum von Pflanzen. Diese sogenannte Lichtverschmutzung kann somit als eine Art Umweltverschmutzung angesehen werden. Hajra Scharifi arbeitet gemeinsam mit Rebecca Linke und Mirela Hincu an diesem Thema. Zuerst untersuchten sie die Qualität des Nachthimmels in ihrer Heimatregion. Später beschäftigten sie sich verstärkt mit dem Einfluss von künstlichem Licht auf Pflanzen und Tiere. Da das Thema Lichtverschmutzung in der Bevölkerung zu wenig bekannt ist, betreiben sie auf vielfältige Weise Öffentlichkeitsarbeit: Im Rahmen ihrer Teilnahme beim BUW 2023 und 2024 wurden verschiedene Artikel auf der Schulhomepage, der Tageszeitung, dem Jahresbericht der Schule sowie aktuell in der Zeitschrift des VDSG veröffentlicht. Sie organisierten gemeinsam mit dem BUND Naturschutz einen Vortrag zu diesem Thema und präsentierten ihre Projektergebnisse beim Schulfest, beim Tag der offenen Tür, vor einer Gruppe interessierter Bürgerinnen und Bürger sowie in der Woche der Klimaanpassung. Sie schrieben 2023 einen Brief an die Bundesumweltministerin und an den Bundestagsabgeordneten Niklas Wagener, um auf die Lichtverschmutzung am Berliner Reichstagsufer aufmerksam zu machen. Sie erstellten eine Geocache zu diesem Thema und verbesserten die Lichtfarbe einer Lampe auf ihrem Schulhof. Geplant sind weitere derartige Aktionen, aktuell möchten sie eine Führung mit S. Frank in der Sternenstadt Fulda organisieren und sich bei der Klimawerkstatt ihrer Region engagieren. Dabei arbeiten sie auch mit der Stadt Aschaffenburg zusammen. Großes Ziel ist, dass auch Aschaffenburg eine Sternenstadt wird.

 

Für hilfsbedürftige Igel: Melanie Metz

Weil

Melanie Metz betreibt gemeinsam mit ihrer Frau Christiane Schütz eine kleine private Auffangstation für hilfebedürftige Igel und übernimmt damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie kümmert sich um verletzte, kranke und auf sonstige Art hilfsbedürftige Igel und mutterlose/verwaiste Igelbabys, die ohne Hilfe nicht überlebensfähig sind. Daneben hat sie ein kleines Netzwerk anderer Igelpfleger aufgebaut mit der Aufgabe und dem Ziel das Thema „ Igel und deren Lebensraum“ in die Gesellschaft zu bringen und somit die Art wieder in das Bewusstsein der Menschen zu bringen und sie für das älteste Säugetier der Welt zu sensibilisieren und zu zeigen wie wichtig der Igel für unser Ökosystem und die Artenvielfalt ist. Es finden regelmäßig statt: Besuche in Schulen Webinare und Präsenzworkshops für das regionale Igelpfleger-Netzwerk Neben diesen Aufgaben und der Hauptaufgabe von Little Ones Igel-Reha, nämlich der Versorgung und Pflege der Igel (tägliche zweimalige Säuberung, Medikamentengabe, „Zwangsfütterung“ bei inappetenten Tieren, Flaschenfütterung von Babys, Physiotherapie für bspw. amputierte oder neurologisch auffällige Tiere, Fahrten zum Tierarzt, Fahrten zu Auswilderungsplätzen, Waschen der Wäscheberge, Reinigen und Desinfizieren von gebrauchten Schlafhäusern und Unterkünften, Quarantäneboxen und gebrauchter Instrumente etc. pp.) bleibt nur wenig Zeit für weitere aufklärende Maßnahmen. Geplant sind jedoch in Kooperation mit anderen Pfelgestellen noch weitere Webinare für Anfänger und Interessierte bzw. Fortgeschrittene sowie Vortragesbesuche bei örtlichen Gartenbauvereinen etc. und soweit Interesse besteht eine Vortragsreihe beim VHS.

Eine Frau im roten T-Shirt steht lächelnd vor Gitterkäfigen, auf dem Arm hält sie einen Igel.

Melanie Metz, Igelschützerin

 

Igelstation Scheuring: Beate Biller

In meiner Igelstation werden kranke Igel gesund gepflegt und noch zu kleine/junge Igel auf das Leben als Wildtier vorbereitet. Aufgrund des sehr starken Rückganges von Insekten finden Igel nicht mehr genug Nahrung. Die Folge ist, dass viele unterernährte Igel eintreffen. Der zunehmende Gebrauch von gefährlichen Gartengeräten führen zu schweren Verletzungen, diese gilt es zu behandeln, sofern der Igel diese überlebt. Lebensraum schwindet immer mehr. Die Finder von Igeln aber auch Interessierte werden aufgeklärt und dazu ermutigt Igel zu unterstützen. Vorträge werden von mir bisher beim LBV gehalten. Interessierte werden ermutigt Igel zu päppeln und auch auszuwildern. Ich stehe als Ansprechperson für Hilfesuchende an jedem Tag bis zum Ins-Bett-Gehen zur Verfügung.

Mehr Infos zum Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises findet Ihr hier

Bildquelle: Dagmar Kübler, Stefanie Kneidl, Deutscher Engagementpreis 2024




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