Blogpost
Donnerstag, 23. Oktober 2025

Scrollicon
Ein Eichhörnchen sitzt auf einem dicken Baumast
23. Oktober 2025, 10:21    office@wildes-bayern.de

München: Wildes Bayern stoppt Baumfällungen UPDATE


Warum lohnt es sich, für Bäume in der Stadt zu kämpfen? Eine Antwort liefert jetzt eine neue Studie aus der Schweiz. Sie zeigt: Vögel können in helfen, invasive Insekten in der Stadt zurückzudrängen – tun das aber umso intensiver, je mehr einheimische Bäume vorhanden sind. Dr. Marco Basile von der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL hat die Untersuchung in Basel, Lugano und Zürich durchgeführt.

Basile und seine Mitautoren fanden bei ihren Untersuchungen eine höhere Vielfalt an insektenfressenden Vögeln in Gebieten mit höherer Baumkronenbedeckung. Dort wurden auch mehr Angriffe auf die künstlichen Raupen gezählt, die die Forscher ausgebracht hatten, um die Attacken von Vögeln überhaupt feststellen und zuordnen zu können. Dies traf aber nur zu, wenn der Anteil an einheimischen Bäumen hoch war, also Ahorn, Linde oder Schwarz-Erle. Bei der Jagd auf die Kastanienminiermotte spielte weniger die Baumbedeckung als die Raupendichte eine Rolle, um insektenfressende Vögel anzulocken.

Besonders spannend fand Basile das Ergebnis, ab welchem Schwellenwert von Baumbedeckung genug Vögel da sind, damit sie als Schädlingsbekämpfer wirksam sind: nämlich ab 30 Prozent – das ist genau der Wert, der sich ohnehin schon als Ziel in der Stadtentwicklung etabliert hat. Dabei geht es um das menschliche Wohlbefinden und den Hitzeschutz.

Den Bericht über die Studie findet Ihr hier

Die Studie in englischer Sprache könnt Ihr hier nachlesen

 

Meldung vom 8. Oktober 2025

In München-Sendling soll ein grüner Innenhof mit fünf alten Bäumen mit drei „Townhouses“ bebaut werden. Weil die alten Bäume besonders elementare Lebensräume für Vögel, Fledermäuse sowie zahlreiche Insekten darstellen, hat Wildes Bayern Klage erstattet und vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof einen Etappen-Sieg errungen: Die bisher gültige Baugenehmigung ist vorläufig ausgesetzt.

Damit konnten die Bäume, darunter eine sehr schöne alte Linde, nicht, wie ursprünglich geplant, am 1. Oktober gefällt werden. Wie meist in solchen Fällen, wurde zuvor erklärt, die Bäume seien morsch und krank. Dem widersprachen allerdings andere Baumsachverständige.

Wildes Bayern ging es bei der Klage nicht um grundsätzliches Verhindern von sinnvollen Baumaßnahmen, sondern um das rücksichtslose Schürfen von Beton-Gold in einer Stadt, wo ein Wohnhaus ein Millionenwert ist. Aber Wildtiere leben auch in der Stadt, und jeder ersatzlos gefällte alte Baum ist ein nicht mehr gut zu machender Lebensraumverlust.

Den Artikel der Süddeutschen Zeitung zum Gerichtsbeschluss zugunsten Wildes Bayern findet Ihr hier

Einen kurzen TV-Bericht zu der geplanten Baumfällung könnt Ihr hier ansehen

Weiterführende Infos, hier ein Factsheet zum Thema „Nachverdichtung“ aus der Reihe „Grüne Stadt“, findet Ihr hier

Informative Erklärvideos zu Themen rund ums Stadtklima findet Ihr hier

 

 

Bildquelle: GeorgeB2/pixabay.de




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.






Weitere Beiträge zu diesem und verwandten Themen finden Sie hier:

Update Wildkatzen: Webinar der Wildtier Stiftung 16.11.

Ausstellung in München: Invasive Arten

Photovoltaik – die ungenutzte Chance für die Biodiversität

Save the date: Internationale Igelkonferenz in Kopenhagen

UPDATE 21. November – Führung „Neuperlach der Tiere“

Rapsfelder – nur in Maßen gut für die Natur

FILMTIPP: Berührende Gedanken zur Jagd auf Gams

Wildtierschutz-Interview: gegen den Strich oder auf den Punkt?

No Peak Festival! Wildes Bayern verteidigt Birkhühner gegen Beats – UPDATE

UPDATE – Das ökologische Desaster in Grimms Märchenwald

VIDEO Großartiges Fernseh-Duell: Tierschützerin trifft Jäger

Diese Woche neue Online-Igelvorträge von Ninja Winter

Die Halloween-Studie: Ratten fressen Fledermäuse * VIDEO

UPDATE Gartenschläfer – alarmierende Studie aus dem Schwarzwald

Forscher warnen: Genetische Vielfalt nicht außer Acht lassen! UPDATE

UPDATE Rappenalptal: Natur einfach machen lassen…

Das Wurmloch von Grünau oder: der Triumph des Trittbretts UPDATED

Insekten brauchen mehr und verlässliche Lebensräume

Wählen Sie mit: Deutscher Engagementpreis

Jetzt Mitglied werden und kostenlos die Messe in Grünau besuchen!

Städtische Mauereidechsen sind toleranter

Neu im Shop: Vogelschutz-Folie für Ihre Fenster daheim! UPDATE

Essay: Vier Punkte für eine bessere Wolfs- und Raubtierpolitik

Aufleben.ch – tolle Tipps für mehr Artenvielfalt in Stadt und Gärten

Kinderbuch zum Abenteuer Naturschutz: „Wo die Eule schläft“

„Handbuch Artenschutzstrafrecht“ als Download erhältlich

Seilbahnförderung naturgerecht reformieren – ja bitte!

Wiederansiedlung von Luchsen in Colorado: Ein Lehrstück

Weltspinnentag – gruseln oder genauer hinschauen?

Artenvielfalt für die Stadt in „Pixelgröße“: PikoParks






Aktuelle Informationen



"Volles Rohr" aufs Muffelwild in Thüringen Der Saale-Orla-Kreis in Thüringen bläst zum hemmungslosen Totalangriff auf das Muffelwild - wegen "überproportional" angewachsener Rudel, unzumutbarer Schäden in der…

Donnerstag, 13. November 2025
Jetzt lesen
Update Wildkatzen: Webinar der Wildtier Stiftung 16.11. Wussten Sie, dass das Streifgebiet einer männlichen Wildkatze etwa so groß ist wie das eines Rothirschs? Für ihre Körpergröße haben…

Donnerstag, 13. November 2025
Jetzt lesen
Ausstellung in München: Invasive Arten Das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum zeigt noch bis 7. Juni 2026 eine Sonderausstellung zu invasiven Arten. Hier der Infotext des…

Mittwoch, 12. November 2025
Jetzt lesen

Mitglied werden