Wieder mal hat das Artenschutzzentrum des Landesamts für Umwelt eine sehr spannende „Art des Monats“ gewählt, auf die man im Alltag wohl nicht aufmerksam werden würde. Der Grubenlaufkäfer ist nämlich mattschwarz und gar nicht überall verbreitet – bei uns vor allem in Ober- und Niederbayern.
Noch dazu muss man ihn in Gewässernähe suchen – auch darauf wäre ich zum Beispiel nicht direkt gekommen. Tatsächlich aber teilt der 2 – 3 Zentimeter große, räuberische Käfer seinen Lebensraum mit Quellschnecken, Feuersalamandern oder der Wasseramsel und kommt oft an kleinen, unscheinbaren Sickerquellen vor. Das macht deutlich, dass er doch sehr spezialisiert ist. Sein Name rührt von den kleinen Dellen in seinem Rückenpanzer her, an denen man ihn prima erkennen kann.
Der Panzer schützt den wald- und wasserliebenden Grubenlaufkäfer allerdings nicht vor seinen Gegnern: „Vor allem intensive Forstwirtschaft mit Rückegassen, die in sensiblen Bereich angelegt werden, oder Totholz, das entfernt wird, schaden dieser anspruchsvollen Art“, schreibt das LfU. „Ebenso forstliche Maschinen, die Weichböden in diesen Lebensräumen negativ beeinflussen. Weitere Risiken sind Entwässerung, verbaute Bachläufe und Straßen, die Lebensräumen zerschneiden.“
Sein Schutzstatus ist überraschend hoch: In Anhang IV der FFH-Richtlinie steht er auf dem gleichen Rang wie der Wolf, außerdem steht er in Anhang II und zudem als „streng geschützt“ in der Bundesartenschutzverordnung. In Bayern wird er auf der Roten Liste als „stark gefährdet“ geführt. Weil einige der größten Populationen dieser Art in den Talsystemen von Donau, Isar, Ilz und Vils vorkommen, trägt Bayern eine hohe Verantwortung für den Schutz der Käfer.
Was können wir tun, um ihm zu helfen? Das LfU schreibt: „Grundsätzlich ist es wichtig, Totholz in Uferbereichen zu belassen, naturnahe Laubwälder mit intakten und gut vernetzten Wasserläufen sowie natürliche Quellhorizonte zu erhalten.“
Mehr Infos zu dieser Art des Monats findet Ihr hier
oder hier bei der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege
Bildquelle: Vorkommenskarte Grubenlaufkäfer BfN, Michael Franzen