Das Land Hessen überarbeitet seine Jagdverordnung. Bis zum 20. Juni haben die betroffenen Verbände Zeit, sich mit Stellungnahmen dazu zu positionieren, und das Forum Rotwild Werra-Fulda hat diese Möglichkeit genutzt, um eine Jagdzeit für alle Schalenwildarten frühestens ab 1. Mai zu fordern sowie die Abschaffung von Drück- und Bewegungsjagden mit Hundeeinsatz nach der Wintersonnwende, also zum Beispiel im Januar.
Das Forum Rotwild Werra-Fulda ist eine Arbeitsgemeinschaft aus Mitgliedern der vier nordosthessischen Rotwildhegegemeinschaften Meißner-Kaufunger Wald, Riedforst, Seulingswald und Knüll. Es repräsentiert damit einen der größten noch zusammenhängenden Rotwildlebensräume in Hessen. Dieser großen Rotwildpopulation kommt eine Schlüsselstellung für den langfristigen Erhalt dieser Wildart im dicht besiedelten und hochindustrialisierten Hessen zu.
„Insbesondere deutliche Zeichen einer genetischen Verarmung, die durch die Arbeiten von Prof. Reiner von der Universität Gießen nachgewiesen wurden, gefährden langfristig das Überleben des Rotwildes in Hessen. In dieser Situation ist es von überragender Bedeutung auch die gesamte Abschussplanung endlich wildbiologischen Kriterien zu unterwerfen und das Rotwild nicht nur als Forstschädling zu behandeln. Vielmehr muss das biologische Wohlbefinden, die Möglichkeit zur artgerechten Lebensweise und das Tierwohl im Mittelpunkt allen jagdlichen Handelns stehen.“