Zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai hat das bundesweite Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ auf die Bedeutung des Rebhuhns als Schirmart für die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft aufmerksam gemacht. Innerhalb weniger Jahrzehnte sind die Bestände des Rebhuhns, einst eine weit verbreitete Vogelart in Europa, um 92 Prozent eingebrochen. Dieser beispiellose Verlust steht exemplarisch für viele Arten, die durch intensive Landwirtschaft und den Verlust strukturreicher Lebensräume in der Agrarlandschaft bedroht sind.
Das Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ hat zum Ziel, diesen Trend umzukehren. Der Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V. (DDA), der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL) und die Abteilung Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität Göttingen haben sich hierzu mit zwölf weiteren Projektpartnern zusammengeschlossen.
In zehn Gebieten in acht Bundesländern werden Landwirtinnen und Landwirte zu rebhuhnfreundlichen Maßnahmen wie beispielsweise Blühflächen und Brachen beraten und die Umsetzung begleitet. Davon profitieren neben dem Rebhuhn eine Vielzahl weiterer Arten der Agrarflur, wie Feldlerche und Feldhamster.
In Bayern findet das Projekt im Gäuboden bei Straubing statt. Hier wurden der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung fast überall die Feldstrukturen weichen: Hecken, Alleen, Obstbäume, Gräben und Feldsäume sind kaum mehr zu finden. Ebenso wurden Bäche begradigt, Gräben verrohrt, Flüsse in ihr Flussbett zurückgedrängt und großflächige Meliorationen vorgenommen. Hauptziel des Projekts ist, neben einzelnen, separaten Aufwertungsprojekten vorrangig rebhuhnförderliche Agrarumweltmaßnahmen im Projektgebiet zu beraten und umzusetzen. Unterstützend zur Lebensraumaufwertung soll ein Prädatorenmanagement aufgebaut werden.
Die Umsetzung steht und fällt jedoch mit einer ausreichenden Ausstattung an Agrar-Fördermitteln, die Landwirtinnen und Landwirte für ihren Einsatz für die biologische Vielfalt auf ihren Flächen entlohnt. Ein Ziel der gemeinsamen Agrarpolitik ist die Eindämmung des Verlusts biologischer Vielfalt – doch dieses Ziel wird leider verfehlt, das macht auch der aktuelle Leistungsbericht der Bundesregierung deutlich.
Es sei dringend notwendig, so die Projektvertreter, dass die Politik die vorliegenden Lösungen der Fachleute für effektive Maßnahmen entschlossen umsetzt, um die biologische Vielfalt in unseren Agrarlandschaften zu erhalten und das Rebhuhn vor dem Aussterben zu bewahren.
Infos zum Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ findet Ihr hier
Ansprechpartner für das Projekt und Maßnahmen im Bereich Straubing-Bogen findet Ihr hier
Weitere Infos zum Rebhuhnschutz findet Ihr hier