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Mittwoch, 18. Dezember 2024

18. Dezember 2024, 11:00    Christine Miller

UPDATE Tierleid an Zaun bei Unterammergau


Am 12. Dezember hat der Merkur das Thema „Zaun in Unterammergau“ nochmal aufgegriffen. Dem Beitrag zufolge haben vier von fünf Abteilungen im Landratsamt die Vorwürfe von Wildes Bayern als „haltlos“ abgetan. Bei dem einfach so in die Landschaft gestellten, offenen Zaun handele es sich schließlich nicht um Schlingen, die darauf zielen, Wild zu fangen. Der Zaun sei auch kein Abfall, er sei schließlich noch funktionstüchtig. Jetzt steht nur noch die Einschätzung der Veterinärbehörde aus.

Wir vom Wilden Bayern finden die Ausführungen des Landratsamtes befremdlich und sind keineswegs davon überzeugt, dass es keinerlei Beanstandungen von Seiten des Amtes zu der „Zaunfalle“ gibt. Ein Fachanwalt von Wildes Bayern hat sich nun deshalb dieses Falls angenommen.

Den Beitrag auf merkur.de findet Ihr hier

Update vom 24.10.2024

Hier könnt Ihr einen Bericht des BR über den Zaun in Unterammergau und die Anzeige von Wildes Bayern sehen

Ursprüngliche Meldung vom 15.10.2024

Von oben betrachtet, erinnert der Verlauf dieses Zauns in der Landschaft an einen dreieckigen Beutel oder eine Fischreuse: Am Spitz offen, an allen Seiten geschlossen. Dann muss ich am Spitz bloß noch „zu“ machen, und die Katze ist im Sack, möchte man meinen.

Der Zaun ist ein knapp 2 Meter hoher, hasendichter Wildschutzzaun, den „findige“ Bauern bei Scherenau um ihre Felder gezogen haben, um tierische Mitfresser auf Wiesen und Weiden draußen zu halten. Da bei Unterammergau aber keine Hummer, sondern unter anderem Rothirsche leben, passiert noch etwas ganz anderes.

Die Hirsche ziehen sehr wohl in die Reuse hinein – und merken dann, wenn sie wieder in den Wald wollen, dass der Weg in die nächste Deckung von einem Drahtzaun versperrt ist. In Panik rennen sie am Zaun entlang und springen letztlich hinein, in dem verzweifelten Versuch, zu entkommen.

Nachdem kürzlich – nicht zum ersten Mal – ein totes Stück Rotwild gefunden wurde, das am Zaun verhängt und um sein Leben gekämpft hatte, haben Bürger Wildes Bayern informiert.

Wir waren vor Ort und haben Erschütterndes gesehen: Innen am Zaun entlang laufen zahlreiche Fährten – Spuren des panischen Suchens nach einem Durchlass. Der Zaun ist oben mit einem Stacheldraht verschärft.

Unten jedoch hat das Wild wohl bei seinen Fluchtversuchen immer wieder Löcher rein gerissen… und die werden von irgendwem sorgfältig geflickt. Jemand, der also offenbar sehr wohl sieht, welches Tierleid er verursacht, und doch alles tut, um neues Leid nicht zu verhindern, aus Angst, er könnte vielleicht den einen oder anderen Euro an Grünfutter durch das Wild verlieren. Dieser Landwirt in der Scherenau muss sehr, sehr arm sein!

Wildes Bayern hat Anzeige wegen des Verdachts von Vergehen gegen das Tierschutzgesetz, das Kreislaufwirtschaftsgesetz und das Jagdgesetz erstattet.

 

Blick durch einen gerissenen Drahtzaun auf eine Wiese

Loch im Zaun

Zaun geflickt/verstärkt

 

Fährten am Zaun

 

Bildquelle: Wildes Bayern




Ralf schrieb:


Und da machen sie so ein Geschiss wegen Rosin’s Krebsen! Ob das hier auch so viral geht?
Ich finde das hier wesentlich schlimmer, der Landwirt macht das offensichtlich mit Absicht oder extra. Vielleicht hat er auch seinen sadistischen Spaß daran.

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Alexander schrieb:


Danke, dass ihr euch einsetzt. Es sit zum weinen, was unsere LRAs tolerieren.

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